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Farben schaffen Emotionen

Farben und Formen sind die wichtigsten Elemente eines Fotos, die wir als Betrachter wahrnehmen und interpretieren. Wobei die Formen eine Aussagekraft für uns besitzen sind Farben für Emotionen und gewisse Stimmungen zuständig.

 

Früher, in der analogen Fotografie,  waren wir von den Farben bestimmter Filmsorten abhängig. Farbfilme von Kodak hatten ein anderes Farbverhalten als Farbfilme von Agfa und Fujifilm war besonders im rosa und hellblauen Bereich zu Hause. Heute ist das ganz anders, wir fotografieren mit möglichst hoher Farbdynamik (wird in Blendenstufen angegeben) und speichern mit allen Farbinformationen im RAW Format auf der Kamera ab.

 

In der Nachbearbeitung können wir dann entscheiden, ob kältere oder wärmere Farbtöne den Charm des Fotos verändern sollen. Software dafür gibt es in großer Auswahl. Beliebt sind Adobe Photoshop, Affinity Photo, Lightroom, Luminar und noch viel mehr.

 

Die wichtigen Regler dabei sind

  • Farbintensität
  • Farbdynamik
  • Kontraste in den Hellen, mittleren und dunkeln Tönen
  • Einfärben
  • Tonwerte

Anfänger müssen beim verschieben der Regler vorsichtig sein, weil ab und zu echt krasse Unterschiede erkennbar werden. Viele Softwareanwendungen erlauben aber auch so genannte LUTs (Look up tables) als Vorlagen zu verwenden. Einige Fotografen verkaufen sogar von ihnen definierte LUTs online. Mir würde das zu weit gehen, weil ich mit meiner eigenen Stimmung bei der Nachbearbeitung Farben verändern möchte. Also verändere ich selbst die Regler der Software für jedes Foto extra. Eine Ausnahme stellt eine Bildserie dar.

Die Veränderung der Farben im Tagesablauf

Alle Farben kann man in der Farbkreis Darstellung sehen. Um alle Farben in einem Foto naturgetreu darstellen zu können, benötigt man 16,7 Millionen Farben, also auch ein Pixel pro Farbe. Türkis bis dunkelblau sind die sogenannten kalten Farben im Farbkreis, die wir vor allem am Anfang des Tages in der Natur vorfinden. Die warmen Farbtöne von Hellgelb bis Dunkelrot sind in den Abendstunden vorhanden, bis dann nach der "Goldenen Stunde" die "Blaue Stunde" eintritt, wo alles über Blau bis nächtliches Dunkelgrau eintritt.

 

Alle Farben findet man auch in einem Regenbogen wieder. Wobei allerdings Fotos die zu bunt sind, keine bestimmten Stimmungen wie Morgen- oder Abendstimmung erzeugen. Aber bunte Fotos von einem Rummelplatz können dafür wieder Freude und Spaß wecken. Wir können der Bedeutung der Farben nicht entgehen, weder bei der Wohnungseinrichtung, noch bei der Kleidung und genauso ist das mit Abbildungen in bestimmten Farbtönen.

 

Im RGB Farbmodell (RGB = rot, grün ,blau) am Computer Bildschirm werden die Farben über drei Zahlenwerten definiert, wobei Weiß und Schwarz bzw. alle Grauwerte dazwischen keine Farben sind und auch als unbunte Farben bezeichnet werden. RGB - 0,0,0 ist dann schwarz und RGB - 255,255,255 ist dann weiß.

 

Physikalisch wird Farbe in Kelvin Farbtemperatur gemessen. Warme Farben liegen bei 1.000 bis 3.000 Kelvin, Tageslicht liegt zwischen 3.500 und 5.500 Kelvin und kaltes Tageslicht im Schatten bis 8.000 Kelvin.

Fotos kolorieren

Früher hat man Schwarz Weiß Fotos koloriert, weil man Farbe auf den Fotos sehn wollte, heute will man bestimmte Farbtöne erzeugen, um den Fotos eine Stimmung mitzugeben. Wobei kalte Farben tatsächlich auch als kalt empfunden werden und warme Farben uns einheizen. In Hollywood kommt kein Kino Film mehr ohne nachträglichen Color Management aus. Was im Kino erlaubt ist, sollte für Fotografen nur recht sein.

(c) Harald Mizerovsky

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