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Wie funktioniert das Licht Dreieck in der Fotografie?

Das Licht Dreieck ist ein Konzept in der Fotografie, das beschreibt, wie die drei wichtigsten Faktoren für die Belichtung eines Fotos zusammenwirken: Blende, Verschlusszeit und ISO. Diese Faktoren beeinflussen sowohl die Helligkeit als auch die Schärfe des Bildes.

 

 

Wenn man das als Anfänger in der Fotografie verstanden hat, ist das die halbe Miete für, technisch gesehen, richtig belichtete Fotos.

Blende

Die Blende ist die Öffnung in der Linse, die bestimmt, wie viel Licht auf den Sensor fällt. Die Blende wird in Zahlen ausgedrückt, die als Blendenzahl bezeichnet werden. Je kleiner die Zahl, desto größer ist die Öffnung und desto mehr Licht kommt durch. Eine große Blende erzeugt auch eine geringe Schärfentiefe, was bedeutet, dass nur ein Teil des Bildes scharf ist und der Rest unscharf.

Blende f 1,4 bis f8
KoeppiK, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Mit welcher Blendenöffnung kann man Personen in der Porträt Fotografie freistellen?

 

 

In der Porträt Fotografie ist es oft erwünscht, die Person vom Hintergrund abzuheben, um sie in den Fokus zu rücken. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Verwendung einer großen Blendenöffnung. Je größer die Blende, desto mehr Licht kommt durch und desto geringer ist die Schärfentiefe. Die Schärfentiefe ist der Bereich im Bild, der scharf abgebildet wird. Alles, was vor oder hinter diesem Bereich liegt, wird unscharf.

Geringe Tiefenschärfe - Vordergrund und Hintergrund ist unscharf
Geringe Tiefenschärfe - Vordergrund und Hintergrund ist unscharf

Eine große Blendenöffnung hat also den Effekt, dass nur ein kleiner Teil des Bildes scharf ist und der Rest verschwimmt. Dies nennt man auch Freistellung. Um eine Person in der Porträt Fotografie freizustellen, sollte man also eine möglichst große Blende wählen. Die Größe der Blende wird durch die Blendenzahl angegeben, die oft mit f oder F abgekürzt wird. Je kleiner die Blendenzahl, desto größer ist die Blende. Zum Beispiel hat eine Blende von f/1.4 eine größere Öffnung als eine Blende von f/8.

 

 

Die Wahl der richtigen Blendenöffnung hängt aber auch von anderen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Brennweite des Objektivs, dem Abstand zur Person und dem gewünschten Bildausschnitt. Generell gilt: Je länger die Brennweite, desto geringer ist die Schärfentiefe. Je näher man an die Person herangeht, desto geringer ist die Schärfentiefe. Je größer der Bildausschnitt, desto geringer ist die Schärfentiefe.

Um eine Person in der Porträt Fotografie freizustellen, sollte man also ein Objektiv mit einer langen Brennweite (z.B. 85 mm oder 135 mm) verwenden, einen geringen Abstand zur Person einhalten (z.B. 1 bis 2 Meter) und einen großen Bildausschnitt wählen (z.B. Kopf und Schultern). Dann kann man eine große Blendenöffnung (z.B. f/2.8 oder f/4) einstellen und die Person wird vom Hintergrund isoliert.

 

 

Natürlich gibt es keine festen Regeln für die Porträt Fotografie und man kann mit verschiedenen Einstellungen experimentieren, um unterschiedliche Effekte zu erzielen. Wichtig ist aber immer, auf die Augen der Person zu fokussieren, denn sie sind der wichtigste Teil eines Porträts.

Verschlusszeit

Die Verschlusszeit ist die Dauer, für die der Verschluss geöffnet bleibt, um das Licht auf den Sensor zu lassen. Die Verschlusszeit wird in Sekunden oder Bruchteilen davon gemessen. Je länger die Verschlusszeit, desto mehr Licht kommt durch und desto heller wird das Bild. Eine lange Verschlusszeit erzeugt auch Bewegungsunschärfe, was bedeutet, dass sich bewegende Objekte oder die Kamera selbst unscharf werden.

 

 

Welche Verschlusszeit nimmt man in der Sportfotografie?

Die Verschlusszeit ist eine der wichtigsten Einstellungen in der Sportfotografie. Sie bestimmt, wie lange das Licht auf den Sensor der Kamera fällt und wie scharf oder unscharf die Bewegung der Sportler auf dem Bild festgehalten wird. Je kürzer die Verschlusszeit, desto weniger Bewegungsunschärfe gibt es, aber auch, desto mehr Licht wird benötigt.

Die optimale Verschlusszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des Sports, der Geschwindigkeit der Bewegung, dem Abstand zum Motiv, dem gewünschten Bildausschnitt und dem persönlichen Geschmack. Es gibt keine allgemeingültige Regel, aber hier sind einige Richtwerte, die als Ausgangspunkt dienen können:

 

  • Für schnelle Sportarten wie Fußball, Basketball oder Eishockey sollte die Verschlusszeit mindestens 1/500 Sekunde betragen, um die Bewegung scharf einzufrieren. Wenn möglich, kann man sogar noch kürzere Zeiten wie 1/1000 oder 1/2000 Sekunde wählen, um noch mehr Details zu erfassen.
  • Für langsamere Sportarten wie Golf, Yoga oder Schach kann man längere Verschlusszeiten wie 1/250 oder 1/125 Sekunde verwenden, um etwas Bewegungsunschärfe zu erzeugen und so Dynamik und Spannung zu vermitteln. Man sollte aber darauf achten, dass die Unschärfe nicht zu stark wird und das Motiv noch erkennbar bleibt.
  • Für kreative Effekte kann man auch sehr lange Verschlusszeiten wie 1/15 oder 1/8 Sekunde einsetzen, um die Bewegung als verwischte Linien oder Farben darzustellen. Dies erfordert aber ein Stativ oder eine ruhige Hand, um Verwacklungen zu vermeiden.

 

 

 

 

Die Verschlusszeit ist nicht die einzige Einstellung, die man in der Sportfotografie beachten muss. Man sollte auch die Blende, den ISO-Wert und den Autofokus anpassen, um die bestmögliche Bildqualität und Schärfentiefe zu erzielen. Außerdem sollte man immer auf das Licht und den Hintergrund achten, um das Motiv optimal hervorzuheben. Mit etwas Übung und Experimentierfreude kann man so spannende und eindrucksvolle Sportfotos machen.

ISO - Lichtempfindlichkeit

Die ISO ist die Empfindlichkeit des Sensors gegenüber dem Licht. Die ISO wird in Zahlen ausgedrückt, die normalerweise von 100 bis 6400 oder höher reichen. Je höher die Zahl, desto empfindlicher ist der Sensor und desto heller wird das Bild. Eine hohe ISO erzeugt auch mehr Bildrauschen, was bedeutet, dass das Bild körnig oder pixelig wird.

 

Das Licht Dreieck zeigt also an, wie man diese drei Faktoren ausbalancieren muss, um eine korrekte Belichtung zu erzielen. Wenn man einen Faktor ändert, muss man auch einen oder beide anderen Faktoren anpassen, um die gleiche Belichtung zu erhalten. Zum Beispiel, wenn man die Blende vergrößert (kleinere Zahl), muss man entweder die Verschlusszeit verkürzen (schnellere Geschwindigkeit) oder die ISO verringern (niedrigere Zahl), um zu vermeiden, dass das Bild überbelichtet wird.

 

 

Das Licht Dreieck hilft also Fotografen zu verstehen, wie sie verschiedene Effekte erzielen können, indem sie mit den Einstellungen spielen. Zum Beispiel kann man eine große Blende verwenden, um ein Porträt mit einem unscharfen Hintergrund zu machen; eine lange Verschlusszeit verwenden, um Wasserfälle oder Feuerwerk zu verwischen; oder eine hohe ISO verwenden, um bei schwachem Licht zu fotografieren.

Zusammengestellt von Harald Mizerovsky

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